Im Alltag funktioniere ich, erledige meine Aufgaben, gehe meinen Verpflichtungen nach, gönne mir was Gutes als Belohnung und mache weiter wie gewohnt. Innehalten und mich bewusst wahrnehmen? Dafür fehlt oft die Zeit. Auch Entscheidungen fälle ich nach der Notwendigkeit im Moment mit einem verhaltenen Blick in die Zukunft. Ich bewege mich zusehends in Lichtgeschwindigkeit in einem System voller Herausforderungen. Ich nehme sie wahr, handle nach meinem Sinn und es gelingt mir sogar, diese zu meistern. Dies hat soweit immer geklappt. Doch fehlt mir etwas. Weiterlesen
Wahrnehmung
Alles zurück auf Null
Vor einiger Zeit ist mir etwas sehr schlimmes widerfahren. Ich wollte aus der Sache raus, musste mich aber stattdessen damit arrangieren. Es war ein sehr Kräfte zehrendes Erlebnis und ich kam an die alle vorstellbaren und unvorstellbaren Grenzen, die ein Mensch spüren kann: körperlich, intellektuell und emotional. Weiterlesen
Absichtliche Müdigkeit
Müdigkeit äussert sich bei Menschen auf verschiedene Arten. Die einen fühlen sich zwar müde, aber nicht gezwungen zu schlafen oder sich gar auszuruhen. Sie arbeiten einfach weiter, als wäre nichts. Andere wiederum fühlen sich müde, werden langsamer und träger, gedanklich wie ausführend, wenden sich innerlich ab und beschäftigen sich mehr mit sich selbst als mit der Aussenwelt. Wieder andere schotten sich bei Müdigkeit ab, wollen nicht reden, nicht handeln, nicht denken. Sie schlafen dann, ruhen sich aus, gehen sinnigen wie weniger sinnigen Beschäftigungen nach. Sie lassen auch mal die Seele baumeln. Jedem so, wie ihm der Sinn steht.
Die Regeln der Irritation
Eingebettet in meinem Weltbild wähne ich mich in Sicherheit. Ich weiss, was mich erwartet, wie es mich erwartet und wie es zu enden hat. Alle meine Tassen scheinen im Schrank am genau richtigen Platz zu stehen, geordnet nach Wert, Alter, Nutzung, Grösse und Farben.
Es würde mir nicht in den Sinn kommen, diese Ordnung zu stören. Diese Ordnung gibt mir die Gewissheit, dass ich den Regeln und Normen entspreche. Ja, was für ein gutes Gefühl, wenn alles in Ordnung ist. Ich kann mich abends beruhigt ins weiche Bett meiner Wahrheit legen, denn meine Tassen stehen in meinem Schrank nach meinen Regeln in meiner Ordnung.
Mitten in der Nacht reisst mich die Irritation aus meinen gerechten Schlaf. Weiterlesen
Bilder, die leiten
Ich spreche hier nicht von Symbolen.
Ich spreche hier nicht von Visionen.
Ich spreche hier nicht von Träumen.
Ich spreche hier von Bildern, die ansprechen, ohne dass wir auf Anhieb wissen, welche Sprache sie sprechen. Das Bild in seiner Anmut, das tief in uns etwas zu bewegen vermag, dessen wahren Namen wir jedoch vergessen hatten. Das Bild, das etwas weckt, das wir schon vor langer Zeit in tiefen Schlummer entsandt haben.
Begegnung mit dem Widerspruch
Jean Piaget (1896-1980, schweiz. Erziehungswissenschaftler und Verhaltensforscher) sagte: Die Intelligenz organisiert die Welt, indem sie sich selbst organisiert.
Die Theorie hinter Piagets These nennt sich kognitive Adaption und vereint die Aspekte der Assimilation, der Akkommodation und der Äquilibration. Grundsätzlich nehmen wir die Einflüsse der Umwelt nicht nur wahr; diese Einflüsse wirken auf unser Weltbild ein und wir konstruieren dieses ständig neu, passen an, stellen neue Verbindungen zwischen alt und neu her etc. Und das alles, damit wir unsere Wahrheit so lange wie möglich aufrecht halten können.
Hinter dem Zweifel
Die Hälfte unseres Lebens verbringen wir im Zweifel. Zweifel in Entscheidungen, in Beziehungen, in Handlungen, in Werten, in Gefühlen.
In der anderen Hälfte leben wir, fühlen wir, handeln wir, entscheiden wir.
Die Bewertung einer Handlung erfolgt jeweils danach; wenn wir das Ergebnis kennen. Extrahieren wir davon unsere persönliche Wertung, den Aspekt, ob es für uns richtig / gut oder falsch / schlecht ist, bleibt es ein Ereignis, Weiterlesen