Wie viel Schatten verträgt mein Schaffen? Diese Frage stelle ich mir bei jeder neuen Idee. Jeder Mensch verfügt über eine einmalige Einzigartigkeit auf dieser Welt. Jeder trägt Potenziale und Talente in und mit sich, die ihn von den anderen Menschen abheben. Ich bin ein Individuum – mehr noch: ich bin ein Unikat!

Im Laufe unserer ersten Lebensjahre verstehen wir Muster, denen wir begegnen, nehmen diese an und machen sie zu unseren. Muster, die dem Überleben dienen und die uns in die Gemeinschaft integrieren lassen. Bis zu diesem einen bestimmten Punkt in unserem Leben, an dem wir aus Mustern im Denken und Handeln bestehen. Wir sind sozialisiert! Bleiben wir in diesen Mustern und verbergen unsere Einzigartigkeit, werden wir zu Prototypen – von der Einzigartigkeit (bei unserer Geburt) zur Einheitlichkeit (im Erwachsenenalter). Wir stehen im Schatten von diesen Mustergebern. Wir verabschieden uns von unseren Talenten, legen sie schlafen. Manche Menschen fühlen sich im Schatten dieser Muster wohl, führen in vielerlei Hinsicht ein gutes Leben. Andere fühlen sich verunsichert, unvollständig, unruhig. Hier lohnt sich die Frage: Wie lange will ich im Schatten meiner Mustergeber stehen bleiben, bevor ich meinen Potenzialen die Sonne des Lebens zeige?

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