Ich spreche hier nicht von Symbolen.
Ich spreche hier nicht von Visionen.
Ich spreche hier nicht von Träumen.
Ich spreche hier von Bildern, die ansprechen, ohne dass wir auf Anhieb wissen, welche Sprache sie sprechen. Das Bild in seiner Anmut, das tief in uns etwas zu bewegen vermag, dessen wahren Namen wir jedoch vergessen hatten. Das Bild, das etwas weckt, das wir schon vor langer Zeit in tiefen Schlummer entsandt haben.
Das Bild, das auf allen drei Ebenen (Körper, Seele, Geist) die gleiche Resonanz im selben Moment erzeugt. Die Resonanz, die auch Tage später spürbar bleibt.
Begegnen wir diesem Bild, erfahren wir es sogleich, denn wir lassen nicht mehr davon ab. Der Moment dieser Stimmigkeit erfährt unsere vollste Aufmerksamkeit. Das Ganze passiert nur in der ureigensten Wahrnehmung und lässt sich nur schwer oder gar nicht in Worte fassen.
Als Coach begleite ich Menschen ein Stück ihres Weges und manchmal begegnen wir solch einem bewegenden Bild. Dieser Moment wird als eine Welle, ein Sog oder auch als eine Berührung beschrieben. Solche Beschreibungen nähern sich nur einen Bruchteil an die erlebte Wahrnehmung.
Bilder, die leiten, kommen unverhofft und unerwartet. Sie formen sich und geben der Gestalt Inhalt. Ist es vollends erschienen, will es erfahren werden. Ein Bild, das leitet, kann vielschichtige Daseinsformen bewegen: Bestimmung, Hürde, Ausrichtung, Werthaltung, Konflikt, Sinnhaftiges oder ein tragender Gedanke. Sei es, was es sei; es bleibt. Einmal erfahren, lässt sich das Bild nicht mehr zur Seite schieben. Ich ermuntere meine Klienten in diesen Momenten, die Formung des Bildes zuzulassen und hinzuhören. Bis sie hören, was zu sagen ist. Bis die Sprache des Bildes ihre Sprache ist. Ist die Botschaft ausgesprochen, wird sie greifbar. Das Bild wird begreifbar. In dieser Vieldimensionalität von Bild – Botschaft – Begreifbarkeit kann dafür Platz geschaffen werden. Platz für Neues und für Veränderung.
Begreifen wir also die Botschaft des Bildes, das leitet, erfahren wir seine Bedeutung für uns persönlich. Ergreifend und wertvoll wie wir damit umgehen.
Das kostbarste Gut: Ein Bild, das mich leitet.