„Nur durch Mut kann man sein Leben in Ordnung bringen.“ Luc de Vauvenargues.
Wie lässt sich dieses Postulat verstehen? – In Bezug auf die Konfliktarbeit lässt sich die Vermutung aufstellen, dass ein passiv gelebter Konflikt immer tiefere Risse in eine Beziehung entstehen lässt, wo hingehen ein aktiv gelebter und angegangener Konflikt im ersten Moment die Beteiligten schmerzt aber danach kreativ und konstruktiv an einer Lösung und somit an der Beziehung untereinander gearbeitet werden kann.
Mehr als Mut, braucht der Mensch im Konflikt Vertrauen; sei es Vertrauen in den Konflikt, also in die Situation, die es zu meistern gilt als auch Vertrauen in sein Gegenüber, diesen Konflikt kreativ nutzen zu wollen.
Was wir oft erleben ist, dass die Konfliktparteien möglichst leise und behutsam mit dem Konflikt umgehen, um so möglichst wenig Bewegung auszulösen, damit dieses zerbrechliche Konstrukt bloss nicht zu Boden fällt.
„Nichts geschieht, bis sich etwas bewegt.“ Albert Einstein.
Wollen wir im Konflikt leben oder versuchen wir da wieder heraus zu finden? – Unsere Wahl. Für den Schritt in die Veränderung brauchen wir Mut und Vertrauen.
Der Mensch verändert sich, weil er kann und sich in der Möglichkeit sieht. In der Haltung, dass sich eine Veränderung herbeiführen lässt – selbst in einer scheinbar verrannten Situation. Daran festzuhalten, auch wenn es im Prozess vielleicht auch einige Schritte rückwärts geht, damit es danach wieder vorwärts gehen kann.
Auf unser Gegenüber eingehen, vor allem dann, wenn er im Widerstand steckt, und ihm mit Verständnis zu begegnen, beeinflusst die Qualität wie wir den Konflikt lösen werden. Nach aussen sieht der Widerstand aus wie ein Festhalten an der eigenen Sturheit, ein Verteufeln jeglicher Art von Veränderung oder ganz einfach Angst den neuen Anforderungen aus der Situation nicht gewachsen zu sein.
Ja, Widerstand hat viele Gesichter aber nur einen Grund: Der Mensch steckt im Widerstand fest, weil er nicht in der Möglichkeit ist, sich zu bewegen. Geben wir ihm eine Möglichkeit, die er innerlich annehmen kann, kann er in Bewegung kommen. Mit Verständnis erreicht man in diesem Fall mehr als mit Schönmalerei einer Situation.
„Jemand, der nie einen Fehler gemacht hat, hat niemals etwas Neues ausprobiert.“ Albert Einstein
Also davon ausgehend, dass der Mensch an sich die Möglichkeit hat sich zu ändern, so braucht er vielleicht nur das richtige Umfeld, die ihm die Veränderung als Möglichkeit aufzeigt.
Der Mensch lebt in einem Konstrukt von Beziehungen und Verbindungen. Und in diesen Beziehungen kann Verständnis entstehen, die die Beziehungen stärkt – auch für aussergewöhnliche Situationen. Verständnis führt schliesslich zu Vertrauen und Vertrauen können wir brauchen, vor allem in und für den Konflikt.