Im Alltag funktioniere ich, erledige meine Aufgaben, gehe meinen Verpflichtungen nach, gönne mir was Gutes als Belohnung und mache weiter wie gewohnt. Innehalten und mich bewusst wahrnehmen? Dafür fehlt oft die Zeit. Auch Entscheidungen fälle ich nach der Notwendigkeit im Moment mit einem verhaltenen Blick in die Zukunft. Ich bewege mich zusehends in Lichtgeschwindigkeit in einem System voller Herausforderungen. Ich nehme sie wahr, handle nach meinem Sinn und es gelingt mir sogar, diese zu meistern. Dies hat soweit immer geklappt. Doch fehlt mir etwas.
Den Blick für das Jetzt und Hier. Den Blick auf mich als fixen Punkt im Moment.
Dafür entschliesse ich mich zu einer Standortbestimmung.
Ich mache eine Standortbestimmung, um mir über meine Situation bewusst zu werden. Um mir bewusst zu machen, wo ich im System angesiedelt bin. Ich kann mein Umfeld erfassen, meine Beziehungen hierin analysieren und sie einordnen.
Durch die Standortbestimmung erkenne ich die Rollen, die ich in verschiedenen Situationen einnehme. Ich erfahre wie ich diese erfülle, ob ich sie bestimmt habe oder ob ich darin gefangen bin. Meine Rollen führen mich zu Denk- und Verhaltensmuster. Ich entscheide in der Standortbestimmung, wie und ob mich diese weiter begleiten.
In der Standortbestimmung erkenne ich die wahren, guten Absichten hinter meinen Zielen, die ich täglich verfolge ohne sie jemals zu hinterfragen. Ich lerne abzuschätzen, wo mich meine Ziele hinführen, diese mit anderen Möglichkeiten abzuwägen und führe mir vor Augen, wie diese zusammenhängen.
Die Standortbestimmung ist eine Bilanz meiner Einstellungen und meiner ursprünglichen Werte. Oft sind diese verdeckt mit den Aufgaben und Pflichten, die unseren Alltag behaupten. Ich anerkenne meine Herkunft nehme diese als Teil meines Ichs wahr.
Ich entschliesse mich zur Standortbestimmung, um bewusst innezuhalten und mich im Moment wahrzunehmen. Mich als das zu sehen, was ich wirklich bin:
Ein Fixer Punkt in einem System, das sich von Moment zu Moment bewegt und verändert – und ich mit ihm.