Jean-Jaques Rousseau (1712-1778) schrieb: „Alles, was aus der Hand des Schöpfers kommt, ist gut; alles entartet unter den Händen der Menschen.“

Sind wir Menschen also viel beschäftigte Totalvernichter? Laufen wir durch die Gegend und entarten alles, was sich entarten lässt, und zwar zum Schlechten?Ein weiterer Gedanke desselben verrät uns, was er damit gemeint hat: „Wichtig ist, sich so zu geben, wie die Natur uns schuf; wir sind meistens zu sehr so, wie uns die Mitmenschen haben wollen.“

Beide Aussagen Rousseaus deuten auf ein und dasselbe hin: Wären wir das, was uns von Natur aus mitgegeben wurde, hätten wir weniger Energieverlust darin, so zu werden, was andere vielleicht von uns erwarten könnten oder sehen wollen.

Von Natur aus – also von Geburt her – haben wir Talente, Potenziale, Neigungen, Prädispositionen und Ambitionen. Wie sonst würden wir das Laufen, das Sprechen oder all die anderen Fähigkeiten erlernen, die aus uns einen Menschen machen?

Neugierde, Kreativität und Intelligenz sind die zentralen Antreiber unseres Wesens, unserer Talente – der Wegbereiter unseres freien Willens. Wissen noch die meisten Kinder unbewusst, welches ihre Talente sind und leben diese aus, so schwindet dieses Wissen mit jedem Jahr unseres Daseins. Wir lassen uns zu mustergültigen Berufsleuten formen und erschrecken dann bei der Feststellung, dass sich unsere Berufung sang- und klanglos langsam aus dem Staub gemacht hat.

Was also macht mich aus? Welche Prägungen erfahre ich? Welches Verhalten bringt mich wieder zu meiner Natur?

Wir sind Meister darin, unser Leben aus- und einzurichten. Täglich ist die Welt in der Veränderung und wir versuchen unsere Rolle darin anzupassen. Leider lassen wir uns zu oft von drei scheinbaren Freunden begleiten: die Bequemlichkeit, die Riesenerwartung und das Bereits-Gedachte nisten sich ein und lassen den wahren Antreibern wenig Platz.

Mein Tipp: Lasst wieder etwas Kind in Euch aufkommen! Lernt, selber zu denken und Euch nicht denken zu lassen!

Was brachte Euch zum Staunen, was weckte Eure Neugierde? Was liess Eure Kreativität und Eure Handlungsbereitschaft gleichermassen steigern? Was beschäftigte Euch ohne jemals müde dabei zu werden?

Findet das heraus und ihr findet den Willen der eigenen Natur wieder!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Autor

angela@caleidoscoop.ch

Verwandte Beiträge

Im Schatten stehen

Wie viel Schatten verträgt mein Schaffen? Diese Frage stelle ich mir bei jeder neuen Idee. Jeder Mensch verfügt über eine einmalige Einzigartigkeit...

Alles lesen

Eine Geschichte über Führung

Es treffen sich vier Persönlichkeiten: ein Schiffskapitän, ein Lokomotivführer, ein König und ein Schafhirte. Sie bemerken schnell ihre Gemeinsamkeit: alle vier leiten...

Alles lesen

An der Schwelle

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Ein kleiner Schritt für den Menschen, ein grosser für die Menschheit. (Neil A. Armstrong) Nun...

Alles lesen

Dein Goldfischglas

Ein Fisch wächst und entwickelt sich so, wie es ihm sein Lebensraum vorgibt. Konkret heisst das: wenn der natürliche Lebensraum eines Fisches...

Alles lesen

Fixer Punkt im Moment

Im Alltag funktioniere ich, erledige meine Aufgaben, gehe meinen Verpflichtungen nach, gönne mir was Gutes als Belohnung und mache weiter wie gewohnt....

Alles lesen

In einem parallelen Universum

In einem parallelen Universum ist mein Leben anders. In einem parallelem Universum habe ich ein Buch veröffentlicht und schreibe gerade an einem...

Alles lesen