Ein Fisch wächst und entwickelt sich so, wie es ihm sein Lebensraum vorgibt.

Konkret heisst das: wenn der natürliche Lebensraum eines Fisches gross ist und wenige Gefahren und wenige Artgenossen vorhanden sind, wird der Fisch voraussichtlich sich über dem Durchschnitt in der Grösse entwickeln. Ist der Lebensraum begrenzt und tummeln sich im gleichen Lebensraum mehrere seiner Artgenossen und wimmelt es von Gefahren, wird sich der Fisch voraussichtlich anpassen und nicht ganz so gross werden. Beide Thesen sind von der Naturwissenschaft bestätigt und lassen sich auf junge Fische anwenden.

Also, willst du einen kleinen Fisch, so gib ihm wenig Raum. Willst du einen grossen Fisch, so gib ihm viel Raum.

Physiologisch gesehen können wir dies nicht auf den Menschen übertragen. Wohl aber emotional und geistig.

Beschränken wir uns mental immer wieder, so können keine grossen Ideen entstehen. Die angeborene Kreativität und Fantasie geht meist in der Leistungsgesellschaft unter, die genaue Massstäbe und noch engere Bewertungskriterien aufstellt. Ungeachtet dessen, dass so nur ein Druck erzeugt wird, den Paragraphen zu entsprechen, wird es unmöglich, auch mal über den Tellerrand zu blicken. Der erzeugte Grundtenor heisst dann: „Ich muss“ anstatt „Ich kann“ oder gar „Meine Möglichkeiten sind“. Wir bleiben in der Box stecken.

Genauso verhält es sich mit unseren Gefühlen. Bekommen wir in unserer Kindheit und Jugend nur eine bestimmte Art von Gefühlen mit resp. wird uns nur eine bestimmte Anzahl von Gemütszuständen vorgemacht oder reagiert unsere Umwelt nur auf bestimmte Gefühle, die von uns ausgehen, so lassen wir aus Konditionierung die „unerwünschten“ Gefühle abklingen bis sie ganz verschwinden. Wir wachsen zu mustergültigen Gefühlsmenschen heran, die nicht über Traurigkeit, Trauer, Enttäuschung, Hass und Wut reden. Ein Teil von uns entwickelt sich nicht vollends heran und kann sich nicht ausdrücken. Wir zwängen uns in die Box.

Das ist dein Goldfischglas.

Willst du deine Reichweite verändern, musst du die Wände deiner Box einschlagen und das Risiko eingehen, etwas komplett Neuem in der Welt zu begegnen.

Wenn da noch mehr Platz wäre, womit würde ich diesen sinnvoll füllen?

Wenn da noch mehr Raum wäre, womit hätte ich Lust es zu füllen?

Wenn da noch mehr Weite wäre, wie würde ich diese kreativ nutzen?

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angela@caleidoscoop.ch

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