Menschen haben einen Hang zur Gestaltung. Manch einer gestaltet seine Wohnung, andere die Freizeit. Die grösste Faszination der Gestaltung bilden die Schrebergärten. In dieser Beschäftigung geben sich Menschen nicht nur ihrem Instinkt hin, sondern es erfordert Intellekt und Intuition zugleich. Es ist die Hingabe an die Freiheit, etwas so zu gestalten, wie man es gern haben möchte – ohne Konventionen, ohne Fremdbestimmung.
Der Schrebergarten als Sinnbild für den Selbstentwurf. Was nun der Schrebergarten mit einem Selbstentwurf zur höchsten persönlichen Entwicklung zu tun hat?
Folgende Parallelen sollen als Denkanstoss zum eigenen Selbstentwurf dienen:
Mit der Gestaltung eines Schrebergartens gibt sich der Mensch der Gestaltung eines ihm zugehörenden oder zugeteilten Stück Erde hin. Was gibt es Bedeutungsvolleres als die Pflege der Erde, auf der man sein darf?
So wie der Mensch mit der Erde umgeht, so geht er mit seinem Boden, sprich seinen Werten um.
Der eine pflanzt Gemüse an, der andere Blumen. Beides darf sein. Sei es der Aspekt, sich selbst zu versorgen oder sich und anderen eine Freude zu bereiten. Wichtig an der Arbeit des Pflanzens und Pflegens ist die Kontemplation. Der Mensch verbringt eine Zeit in seinem Leben damit, sich Gedanken zu machen, was er pflanzen soll, wann das zu geschehen hat, wie er es pflegen wird. Die Pflege des Saatguts ist immer wieder eine Herausforderung, denn niemand weiss, ob die äusseren Einflüsse und Bedingungen förderlich oder hinderlich sein werden. Die Freude und die innere Dankbarkeit mit sich selbst ist gross, wenn die Ernte steht. 
Gelingt die Saat in diesem Jahr, wagt der Mensch etwas mehr. Er wächst persönlich an der Herausforderung und trägt die Ernte seines Gelingens mit Stolz und innerer Erfüllung.
In dieser Arbeit geht der Mensch mit sich selber um. Er folgt seiner inneren Bestimmung, seinen inneren Einstellungen und Werten. Erzählt der Besitzer des Schrebergartens davon, wie er seinen Garten bestellt, dann erzählt er aus seinem Leben. Er begegnet Unwägbarkeiten und meistert diese. Er macht Pläne und setzt diese um. Er gestaltet und pflegt seine Ideen, damit sie wachsen und gedeihen. Er entscheidet und wählt aus. Er lebt mit, für, in und dank seiner Freiheit, seinen Willen ohne Fremdbestimmung umsetzen zu können. 
Die Gestaltung des Gartens ist die Gestaltung des eigenen Lebens.
Dann ist da noch der Bereich um den eigentlichen Garten herum. Der Bereich, der dem Menschen gewidmet ist. Darauf steht eine Kammer in Form eines Hauses, meist eine Bank oder mehrere Stühle. In der Kammer stehen Werkzeuge und Ressourcen, die die gärtnerischen Fähigkeiten des Menschen unterstützen. Damit macht der Mensch seine Ziele wahr. Bänke und Stühle dienen der Kontemplation oder der Geselligkeit; je nachdem wie dem Menschen der Sinn steht. Auch diesem Bereich widmet der Mensch viel Aufmerksamkeit. Es ist der Garten um den Garten. Es ist das Umfeld, aus dem der Mensch sich und seine Ergebnisse betrachten, dankbar sein, sich selber zurücknehmen und neue Pläne schmieden kann. 
Wer sein Umfeld erkennt, kann Abstand nehmen und sich selber betrachten.
Die Grenzen des Schrebergartens sind meist durch Zäune oder natürliche Abschlüsse erkennbar. Die Zugehörigkeit bzw. die Hoheit des Gartens wird durch eine gehisste Fahne bezeichnet. Hier ist der Mensch König. Auf diesem begrenzten Raum gelten seine Regeln der Gestaltung und des Seins. Wer eintreten will, muss um Einlass bitten oder er wird eingeladen. Diese Souveränität und Integrität ist anzuerkennen. 
Im Selbstentwurf gelten Grenzen, die den anderen erkennbar gemacht und von ihnen anerkannt werden. Diese Grenzen gelten auch für den Menschen im Selbstentwurf und dienen ihm, seine Ressourcen in seinem Rahmen der Möglichkeiten einzusetzen. 
Wer seine Ressourcen seinen Möglichkeiten entsprechend einsetzt, erreicht im Selbstentwurf mehr sichtbare und wahrnehmbare Ergebnisse.
Von oben betrachtet erkennt der Beobachter, dass ein friedliches Zusammensein zwischen vielen Nationalitäten bestehen kann. Noch mehr: Freundschaften und Bindungen entstehen und wachsen, Nachbarn helfen einander aus, beschützen einander ungeachtet dessen, was in den Nachrichten erzählt wird.
So wie der Mensch seine Nachbarn respektiert, so wird er selber respektiert. Nur Werte, die der Mensch vorlebt, können erwidert werden.
Schrebergärten erinnern mich ein Stück weit an das Land Utopia, in dem die Regeln für Menschen gemacht werden, die sich selber gestalten wollen. Ich stehe in meiner Tätigkeit als Coach und Supervisorin bei jedem Gespräch am Zaun eines solchen Gartens, bitte um Einlass, um die Beschaffenheit des Bodens zu erspüren, die Ideen und Visionen zu erkennen und die Ressourcen zu entdecken. Am Ende der Begleitung bewundere ich die Ergebnisse wieder vom Zaun aus.
Was gibt es also bedeutungsvolleres, weitreichenderes, herausfordernderes, selbstreflexiveres und vielschichtigeres als den Garten des persönlichen Selbstentwurfes?

Menschen haben einen Hang zur Gestaltung. Manch einer gestaltet seine Wohnung, andere die Freizeit. Die grösste Faszination der Gestaltung bilden die Schrebergärten. In dieser Beschäftigung geben sich Menschen nicht nur ihrem Instinkt hin, sondern es erfordert Intellekt und Intuition zugleich. Es ist die Hingabe an die Freiheit, etwas so zu gestalten, wie man es gern haben möchte – ohne Konventionen, ohne Fremdbestimmung.

Der Schrebergarten als Sinnbild für den Selbstentwurf. Was nun der Schrebergarten mit einem Selbstentwurf zur höchsten persönlichen Entwicklung zu tun hat?

Folgende Parallelen sollen als Denkanstoss zum eigenen Selbstentwurf dienen:

  1. Mit der Gestaltung eines Schrebergartens gibt sich der Mensch der Gestaltung eines ihm zugehörenden oder zugeteilten Stück Erde hin. Was gibt es Bedeutungsvolleres als die Pflege der Erde, auf der man sein darf?
    So wie der Mensch mit der Erde umgeht, so geht er mit seinem Boden, sprich seinen Werten um.
  2. Der eine pflanzt Gemüse an, der andere Blumen. Beides darf sein. Sei es der Aspekt, sich selbst zu versorgen oder sich und anderen eine Freude zu bereiten. Wichtig an der Arbeit des Pflanzens und Pflegens ist die Kontemplation. Der Mensch verbringt eine Zeit in seinem Leben damit, sich Gedanken zu machen, was er pflanzen soll, wann das zu geschehen hat, wie er es pflegen wird. Die Pflege des Saatguts ist immer wieder eine Herausforderung, denn niemand weiss, ob die äusseren Einflüsse und Bedingungen förderlich oder hinderlich sein werden. Die Freude und die innere Dankbarkeit mit sich selbst ist gross, wenn die Ernte steht.
    Gelingt die Saat in diesem Jahr, wagt der Mensch etwas mehr. Er wächst persönlich an der Herausforderung und trägt die Ernte seines Gelingens mit Stolz und innerer Erfüllung.
  3. In dieser Arbeit geht der Mensch mit sich selber um. Er folgt seiner inneren Bestimmung, seinen inneren Einstellungen und Werten. Erzählt der Besitzer des Schrebergartens davon, wie er seinen Garten bestellt, dann erzählt er aus seinem Leben. Er begegnet Unwägbarkeiten und meistert diese. Er macht Pläne und setzt diese um. Er gestaltet und pflegt seine Ideen, damit sie wachsen und gedeihen. Er entscheidet und wählt aus. Er lebt mit, für, in und dank seiner Freiheit, seinen Willen ohne Fremdbestimmung umsetzen zu können.
    Die Gestaltung des Gartens ist die Gestaltung des eigenen Lebens.
  4. Dann ist da noch der Bereich um den eigentlichen Garten herum. Der Bereich, der dem Menschen gewidmet ist. Darauf steht eine Kammer in Form eines Hauses, meist eine Bank oder mehrere Stühle. In der Kammer stehen Werkzeuge und Ressourcen, die die gärtnerischen Fähigkeiten des Menschen unterstützen. Damit macht der Mensch seine Ziele wahr. Bänke und Stühle dienen der Kontemplation oder der Geselligkeit; je nachdem wie dem Menschen der Sinn steht. Auch diesem Bereich widmet der Mensch viel Aufmerksamkeit. Es ist der Garten um den Garten. Es ist das Umfeld, aus dem der Mensch sich und seine Ergebnisse betrachten, dankbar sein, sich selber zurücknehmen und neue Pläne schmieden kann.
    Wer sein Umfeld erkennt, kann Abstand nehmen und sich selber betrachten.
  5. Die Grenzen des Schrebergartens sind meist durch Zäune oder natürliche Abschlüsse erkennbar. Die Zugehörigkeit bzw. die Hoheit des Gartens wird durch eine gehisste Fahne bezeichnet. Hier ist der Mensch König. Auf diesem begrenzten Raum gelten seine Regeln der Gestaltung und des Seins. Wer eintreten will, muss um Einlass bitten oder er wird eingeladen. Diese Souveränität und Integrität ist anzuerkennen. 
Im Selbstentwurf gelten Grenzen, die den anderen erkennbar gemacht und von ihnen anerkannt werden. Diese Grenzen gelten auch für den Menschen im Selbstentwurf und dienen ihm, seine Ressourcen in seinem Rahmen der Möglichkeiten einzusetzen.
    Wer seine Ressourcen seinen Möglichkeiten entsprechend einsetzt, erreicht im Selbstentwurf mehr sichtbare und wahrnehmbare Ergebnisse.
  6. Von oben betrachtet erkennt der Beobachter, dass ein friedliches Zusammensein zwischen vielen Nationalitäten bestehen kann. Noch mehr: Freundschaften und Bindungen entstehen und wachsen, Nachbarn helfen einander aus, beschützen einander ungeachtet dessen, was in den Nachrichten erzählt wird.
So wie der Mensch seine Nachbarn respektiert, so wird er selber respektiert.
    Nur Werte, die der Mensch vorlebt, können erwidert werden.

Schrebergärten erinnern mich ein Stück weit an das Land Utopia, in dem die Regeln für Menschen gemacht werden, die sich selber gestalten wollen. Ich stehe in meiner Tätigkeit als Coach und Supervisorin bei jedem Gespräch am Zaun eines solchen Gartens, bitte um Einlass, um die Beschaffenheit des Bodens zu erspüren, die Ideen und Visionen zu erkennen und die Ressourcen zu entdecken. Am Ende der Begleitung bewundere ich die Ergebnisse wieder vom Zaun aus.

Was gibt es also bedeutungsvolleres, weitreichenderes, herausfordernderes, selbstreflexiveres und vielschichtigeres als den Garten des persönlichen Selbstentwurfes?

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